Ein Jahr schon....

... ist es her, seit wir das"Altersheim" gezügelt" haben.  Hier noch die kleine Giesskannenpower-Geschichte vom 12.07.2016:

Zmitzt in der Züglete hab ich nix besseres zuntun als Giesskannen zu fotografieren... und das kam so: beim Rundgang ob alles richtig etikettiert ist, ist mir aufgefallen, das mind 20 Giesskannen angeschrieben waren mit 155 (jeder Raum hat ne Nummer und 155 ist die Terrasse) Ich habe mich dann gefragt was man mit sovielen Gieskannen auf der Terrasse anfangen will und habe kurzerhand umetikettiert auf rot! Rot bedeutet Entsorgen (und man darf es mit nach Hause nehmen)... tja als ich dann am nächsten Tag alles fotografieren wollte, waren 3/4 der "roten" Giesskannen weg und das sind alle die ich noch fürs Foto gefunden habe und ich finde das ist immer noch genug.

Bei der Kontrolle der neuen Terrasse hab ich doch tatsächlich bereits schon 6 SECHS Giesskannen entdeckt und zwei Gartenschläuche!!! Und nein die Terrasse im Provisorium hat nicht etwa 300 m2 nein, höchsten 50!

Bin ja gespannt wieviele Giesskannen bis Freitag, dann ist der Umzug vorbei, noch den Weg auf die Terrasse finden! (in meinem Büro ist übrigens auch eine der Kannen gelandet...) #umzug


Ebenfalls 365 Tage ist es aber auch her, dass ich Hals über Kopf die Arbeit verlassen musste, weil es meiner Mama so schlecht ging! Noch wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht was alles auf uns zu kommt. Da sie aber am Telefon geweint hat, wusste ich, es ist nicht gut! Also "alarmierung" meiner Brüder und ab auf den Berg. So schnell war ich glaub noch nie auf dem Berg. Und dann hat das ganze Unheil seinen Lauf genommen. Die niederschmetterende Diagnose: Krebs.  Und natürlich schon mit Ablegern im ganzen Körper, wie könnte es auch anders sein. Wir nehmen nicht das Anfangsprogramm, wir beginnen gleich am Ende!

Meine Mama war eine sehr starke Frau und hat nie über Schmerzen geklagt oder gejammert. Was ch an dem Tag erleben musste, war für mich einfach nur schrecklich. Hilflos mit anzusehen wie sie leidet und nicht mehr weiss wie es weiter gehen soll. Diese unsagbaren Schmerzen bei jedem Schritt. Und vorallem, sie hat das erste Mal ihre Maske Fallen lassen.

Diagnose vom Arzt: Blasenkrebs Endstadion mit Ablegern überall. Man kann operiren, Chancen stehen bei 10%, ansonsten bleiben höchstens noch 4 Monate. Bähm! 4 Monate!! Schock pur! Chemo und Ops wollte sie nicht, also einfach den Dingen ihren Lauf lassen.

Bei uns standen 3 Wochen Sommerferien in Griechenland an, auf die wir uns alle eigentlich sehr gefreut hatten! Was jetzt? Gehen oder nicht? Nach langen Gesprächen mit meinem Mami und meiner Familie haben wir uns dann entschlossen zu fliegen. Wäre es rapide bergab gegangen, wäre ich innert 12 Stunden da gewesen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es war die richtige Entscheidung. Wir haben täglich telefoniert und wir konnten die Sonne und das Meer auch geniessen. Wir sind nach 2 Wochen erholt zurück gekommen und konnten so die Zeit mit ihr noch mehr geniessen. 


Ja und jetzt trauere ich schon seit 135 Tagen um sie. Täglich fehlt sie mir. Aber mittlerweile greif ich nicht mehr jeden Tag zum Telefon und möchte sie anrufen, nur noch jeden zweiten. Trotzdem führe ich ganz oft ein Gespräch mit ihr und frage sie um Rat wenn ich irgendwo nicht weiter weiss. Manchmal erleb ich Glücksmomente, die ich gerne mit ihr teilen möchte, weil ich weiss sie würde sich darüber amüsieren. Manchmal sind es auch nicht so gute Momente, wo sie aber genau die richtigen Worte gefunden hätte. Oder es hat auch gereicht, dass ich meinen Frust einfach bei ihr abladen konnten, das kam aber zum Glück nicht so häufig vor.

Das Leben geht weiter und vielleicht hilft mir ja mein "21 Tage-Projekt", meine innere Blockade zu lösen....man weiss ja nie! 


PS: Und die Giesskannen passen auch zur Geschichte, da meine Mama gelernte Gärtnerin / Floristin war und den wohl schönsten, natürlichen Garten auf dem "Berg" hatte! 


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2020 -neues Jahr...